Startseite Startseite
 

 


 
Nachruf auf einen Spion

von Eric Ambler
aus dem Englischen
von Peter Fischer
Bearbeitung und Regie:
Walter Adler
Produktion: WDR 1992
Teil 1/54'
Teil 2/54'
Teil 3/54'


Joseph Vadassy, ungarischer Sprachlehrer, wollte an der französischen Riviera seine Ferien verbringen. Eine unbeabsichtigte Vertauschung des Fotoapparates bewirkt, dass er innerhalb weniger Minuten beschuldigt wird, die Sicherheit des Staates zu gefährden. So sieht er sich plötzlich nicht nur als Staatenloser, dem gedroht wird, in sein Heimatland - und damit in die dortigen politischen Gefängnisse - deportiert zu werden, sondern auch als Tourist, dessen Erholung verpfuscht ist, dem nahegelegt wird, das Hotel schnellstens zu verlassen, und auch als Lehrer, der seine Stellung zu verlieren droht, weil er seinen "Urlaub" verlängern muss, "um der Polizei weiterhin zur Verfügung zu stehen". Und nicht zuletzt fühlt er sich - ohne übertriebene Emotionalität - als Sklave eines Polizisten, der auf ihn seinen tyrannischen und demütigenden moralischen Druck ausübt und ihn zu lästigen telefonischen Berichten zwingt.
Der Autor lässt seine 1938 erschienene Geschichte in einem Hotel an der französischen Riviera spielen. Die Machenschaften zwielichtiger Unternehmer und Agenten unterschiedlichster nationaler Herkunft schildert er mit kritischem Understatement aus der Perspektive dessen, der sich nicht der Fiktion und Phantasie allein überlassen braucht, um seinen skeptischen Blick auf die ethischen Qualitäten der Welt und der Menschen zu richten. "So, wie die Dinge heute liegen, erscheint mir der Thriller noch das letzte Refugium für einen Moralisten", sagte Ambler 1989 rückblickend aus Anlass seines achtzigsten Geburtstages und fügte hinzu: "Ich bin optimistisch, weil ich nicht mehr jung bin."

nach oben



Kontakt